MyHighlands.de - der Podcast für Schottland-Fans

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Transkript

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00:00:01: Ein riesiges Loch in der Landschaft, ein

00:00:03: stolzer Pfeiler in der Brandung und eine Sandwüste im Meer.

00:00:07: Das sind einige der Naturwunder der Orkney Inseln.

00:00:11: Lasst sie uns gemeinsam besuchen.

00:00:15: Ihr hört mal hier MyHighlands -

00:00:18: den Podcast rund um Themen zu Schottland.

00:00:22: Heute

00:00:23: meine sieben liebsten Naturwunder auf Orkney.

00:00:28: Halò a h-uile duine, ciamar a tha sibh?

00:00:31: Zwar habe ich mein Herz in den Highlands verloren,

00:00:34: aber die Orkneys haben dennoch eine eigene Ecke

00:00:37: in einem meiner Herzkammern belegt.

00:00:39: Denn die Inseln im Norden Schottlands haben einen ganz eigenen Charakter.

00:00:43: Eine raue Landschaft

00:00:44: an der Küste, wechselt sich ab mit saftigen Wiesen und Äckern im Inneren.

00:00:48: Das Meer ist mal wild, mal strahlt es blau grün und wirkt karibisch.

00:00:53: Und gerade in den Wintermonaten

00:00:55: beleuchtet ein gold gelbes Licht die ganze Szenerie.

00:00:58: Kurz Orkney ist wunderschön.

00:01:02: Als ich

00:01:02: zur Recherche für meinen Reiseführer dort war,

00:01:05: habe ich versucht, so viele Inseln wie möglich zu besuchen.

00:01:08: Und dabei wollte ich auch viel zu Fuß gehen.

00:01:12: Bei meinen Touren habe ich einige Orte in der Natur nachhaltig beeindruckt

00:01:16: und meine liebsten Naturwunder der Inseln möchte ich heute mit euch teilen.

00:01:20: Wie gesagt, sie sind fast immer mit einer kleinen Wanderung verbunden.

00:01:25: Die Wege führen meist weg von der Straße.

00:01:28: Noch besser aber einige davon liegen auf Inseln, die Tagesausflug erkunden könnt.

00:01:33: Und das empfehle ich euch auch.

00:01:35: Bleibt nicht nur auf dem Mainland und den damit verbundenen Inseln.

00:01:38: Nehmt die Fähre

00:01:39: oder vielleicht auch das Flugzeug und schaut euch mal die anderen Eilande an!

00:01:44: Ihr werdet Orkney ganz neu kennenlernen.

00:01:48: Helfen kann euch dabei mein gedruckter Reiseführer.

00:01:52: Auf 234 Seiten stelle ich darin 50 Sehenswürdigkeiten auf den Inseln vor.

00:01:57: Im Detail und mit 250 Fotos und natürlich auch einigen Touren

00:02:01: wie diesen Shopping Link in der Beschreibung.

00:02:05: Jetzt aber los.

00:02:06: Das sind meine liebsten Naturwunder.

00:02:08: Ich starte auf der Hauptinsel

00:02:10: Die Cliffs of Yesnaby und die Yesnaby Castle.

00:02:15: Ich steige mit einem relativ bekannten Ort ein.

00:02:17: Die Cliffs of Yesnaby

00:02:20: Eine grandiose Klippenlandschaft.

00:02:22: Je nach Wetter umtost oder umspielt von den Wellen des Atlantiks.

00:02:26: Über 30 Meter stürzt das Land hier hinab ins Meer.

00:02:31: Einige der Klippen sind durchbrochen und man kann durch sie hindurch sehen.

00:02:36: Und vorgelagert liegen Felsen wie flache Tafeln im Wasser

00:02:39: und brechen die Wellen schon weit vor den Klippen.

00:02:42: Diese Schönheit lässt sich noch mit wenigen Schritten

00:02:45: vom Parkplatz aus erkunden.

00:02:47: Aber spannender ist es,

00:02:48: feste Schuhe anzuziehen und ein Stück die Küste entlang zu gehen.

00:02:52: Denn eineinhalb Kilometer im Süden steht noch ein Highlight die Castle.

00:02:58: Mit dem Begriff Castle bezeichnen die Orkadier übrigens oft Brandungspfeiler,

00:03:02: also große Felstürme, die durch Erosion freigestellt wurden.

00:03:06: Mit dem kleinen Spaziergang auf guten Küstenpfaden

00:03:10: erreicht man diesen beeindruckenden Turm und kann ihn auch halb umrunden.

00:03:14: Übrigens Im Sommer

00:03:15: wachsen hier an der Küste die seltenen und kleinen schottischen Primeln.

00:03:19: Schaut mal, ob ihr eine findet.

00:03:21: Die Klippen von Yesnaby sind kein Geheimtipp mehr, aber zu Recht

00:03:26: eines der Highlights unter den Naturschauspielen der Orkneys.

00:03:30: Brough of Birsay

00:03:32: Nur bei Ebbe wird er sichtbar.

00:03:34: Dann erscheint ein kleiner Stein Pfad, der über den Meeresboden führt.

00:03:38: Auf der anderen Seite liegt die kleine Insel Brough

00:03:41: of Birsay, eine sogenannte Gezeiteninsel.

00:03:44: Wir befinden uns noch immer am Mainland.

00:03:47: Auch hier kann das Meer seine heftige Seite zeigen.

00:03:50: Und auch das ist schon vom Parkplatz beeindruckend anzusehen.

00:03:54: Bei Wind klatschen hier die Wellen an die steinerne Küste

00:03:56: und neben dem Brough of Birsay rollen oft große Brecher an.

00:04:00: Wenn sich das Meer aber zurückzieht, können Besucher trockenen Fußes

00:04:04: zur Insel hinüberwandern.

00:04:05: Der Pfad führt über den sandigen Meeresboden, auf

00:04:08: dem sich viele Schalen von Meerestieren zeigen.

00:04:11: Auf der Insel selbst stehen einige spannende Ruinen aus

00:04:14: verschiedenen Epochen.

00:04:16: Sowohl die Pikten als auch später die Nordmänner haben hier ihre

00:04:20: Spuren hinterlassen.

00:04:22: Von der Seite wirkt of Birsay flach.

00:04:24: Doch die Insel steigt zur Mitte hin an und oben krönt ein kleiner Leuchtturm

00:04:28: die Spitze.

00:04:29: Auf der anderen Seite fallen Klippen steil ab.

00:04:32: Hier nisten Seevögel im Sommer.

00:04:35: Birsay ist ein zauberhafter Ort.

00:04:37: Der Weg dorthin einzigartig.

00:04:39: Allerdings sollte man sich vor dem Besuch über die Gezeiten erkundigen.

00:04:43: Denn das Meer kommt schneller zurück, als man denkt.

00:04:47: The Gloup

00:04:49: Ein riesiges Loch tut sich im Boden nahe der Küste auf.

00:04:52: Unten klatschen

00:04:53: die Wellen an die Wände und ein Wasserfall stürzt sich in die Tiefe.

00:04:57: Das ist The Gloup auf der Halbinsel Deerness.

00:05:01: Einst war hier eine Meereshöhle, die weit ins Land hinein reichte.

00:05:05: Doch irgendwann brach ihre Decke ein und so bildete sich ein tiefes Loch

00:05:10: hier, das über einen unterirdischen Kanal mit dem Meer verbunden ist.

00:05:14: Von landeinwärts fließt ein kleiner Bach zu Spalte und bildet

00:05:17: den Wasserfall, der sich mal als vorhang, mal als Schleier ins Dunkel stürzt.

00:05:22: The Gloup ist direkt bei einem Parkplatz und kann zu Fuß leicht umrundet werden.

00:05:27: Eine Plattform bietet auch Menschen mit Behinderungen

00:05:29: die Möglichkeit, das Schauspiel zu genießen.

00:05:32: Wer hingegen gut zu Fuß ist,

00:05:34: sollte sich die Zeit nehmen und noch zum Brough of Deerness laufen.

00:05:38: Das ist eine Landzunge, die durch einen tiefen Einschnitt

00:05:40: an ihrer Landseite eine Art natürliche Burggraben bildet.

00:05:45: Hier lebten als Wikinger, die vom natürlichen Schutz profitierten.

00:05:48: Wenn offen, gelangt man über einen schmalen Weg hinüber.

00:05:51: Leider hatte ich das Glück nicht.

00:05:53: Die Stufen waren damals gesperrt.

00:05:56: Der Weg zum Bourgh of Deerness führt durch das wunderschöne Naturschutzgebiet

00:05:59: Mullhead Reserve.

00:06:01: Und wer mag, umrundet noch den gesamten Mullhead.

00:06:04: Die Landschaft hier lohnt sich jedenfalls.

00:06:07: Die Dünen von Carta Sand.

00:06:10: Jetzt verlassen wir das Mainland mal und begeben uns per Fähre auf die Insel

00:06:14: Sanday.

00:06:15: Sanday ist nordisch und bedeutet Sandinsel.

00:06:18: Der Name ist Programm, denn auf der Insel

00:06:21: befindet sich einer der schönsten Sandstrände der Orkneys überhaupt.

00:06:24: Ungefähr in der Mitte von Sanday liegt der Ort Overbister.

00:06:28: Hier hat das Meer ein

00:06:30: großes Becken in einer Bucht gebildet,

00:06:33: das bei Ebbe ein riesiges Sandfläche freigibt.

00:06:36: Am Rande der Bucht hat sich zudem eine lange, dünne Düne gebildet.

00:06:40: Der Blick von oben, von ihr über die Bucht ist wunderschön,

00:06:44: vor allem, wenn links und rechts das Wasser blau spiegelt.

00:06:47: Das ist CAta.

00:06:48: Sind einer der schönsten Orte, die ich je gesehen habe.

00:06:51: Auch hier müssen Besucher aber zunächst die Wanderschuhe schnüren.

00:06:54: 1 bis 2 Kilometer sind es allein bis zu der Düne.

00:06:58: Wer mag, geht aber noch etwas weiter zum Kammergrab am Ende der Landzunge.

00:07:01: In dem Fall wäre die gesamte Wanderung um die zehn Kilometer lang.

00:07:05: Aber sie lohnt sich.

00:07:07: Achtung: Bei Flut füllt sich die Bucht recht schnell.

00:07:10: Darum sollte man den Weg immer entlang des Randes wählen.

00:07:14: Saquoy - noch einmal eine fantastische Klippenlandschaft.

00:07:19: Zwischen ihr und den USA liegt nur noch

00:07:22: der aufgewühlte Atlantik und der hat hier mit seiner Kraft

00:07:25: Meisterhaftes aus dem Land heraus gemeißelt.

00:07:29: Für diesen Ausflug müssen wir eine kurze Fährfahrt nach Rousay in Kauf nehmen.

00:07:34: Sie dauert ein paar Minuten, maximal eine halbe Stunde Herausforderung.

00:07:38: Auf die Fähre muss man den Wagen rückwärts hinauffahren.

00:07:41: Nicht ganz einfach.

00:07:43: Ab dem Ort Saviskaill,

00:07:45: wo man das Auto stehen lassen kann, geht es dann zu Fuß an die Steilküste.

00:07:48: Rund sieben Kilometer ist die Wanderung insgesamt hin und rück.

00:07:52: Zunächst muss eine große Wiese überquert werden.

00:07:55: Dahinter aber eröffnet sich das Naturwunder, eine Klippenlandschaft,

00:07:59: die mit Steinbögen, Blaslöchern und Höhlen gespickt ist.

00:08:03: Der Weg folgt dieser

00:08:04: Küste entlang an Spalten und einer Moor-Landschaft im Inneren.

00:08:08: Doch Vorsicht auch hier tut sich plötzlich ein riesiges Loch im Boden auf.

00:08:13: Das sind die Kilns of Brin Novan.

00:08:15: Sie erscheinen wie zwei riesige Fenster in der Felswand der Küste.

00:08:21: Die Küste von Rousay beim Sacquoy Head ist ein echter Geheimtipp.

00:08:25: Ich habe dort noch keinen weiteren Wanderer getroffen.

00:08:28: Und übrigens zurück im Auto kann man in der Bucht nach Seehunden

00:08:31: Ausschau halten.

00:08:33: Castle o’Burrian

00:08:36: Zwar ist auch das wieder eine Art Brandungspfeiler,

00:08:39: aber das ist nicht das Thema.

00:08:40: Denn im frühen Sommer ist der Felsen

00:08:42: ein Hotspot für Papageitaucher, auf Englisch Puffins.

00:08:46: Diese wunderschönen Vögel mit ihren bunten Schnäbel fliegen im Mai bis Juli

00:08:50: hier in Scharen umher, um den Nachwuchs in den kleinen Erdhöhlen zu füttern.

00:08:55: Sie haben keine Angst vor Menschen, denn sie haben gelernt, dass die

00:08:58: sie gut behandeln.

00:09:00: Gleichzeitig trauen sich Raubmöwen da nicht heran, wenn Menschen da sind.

00:09:03: Ein Win-win für die Puffins.

00:09:06: Castle o’Burrian liegt auf der Insel Westray,

00:09:08: die man per Fähre in gut anderthalb Stunden erreicht.

00:09:11: Gleich kurz nach dem Fähranleger kann man das Auto an einer alten Mühle

00:09:14: stehen lassen und ein paar 100 Meter zu Fuß gehen.

00:09:18: Der Weg ist nicht weit, aber ich empfehle trotzdem, sich hier Zeit zu nehmen,

00:09:21: denn dem Treiben der Papageitaucher kann man stundenlang zusehen.

00:09:26: Natürlich gilt aber Haltet immer respektvollen Abstand zu den Tieren.

00:09:32: Old Man of Hoy,

00:09:35: der Old Man of Hoy, muss in diese Liste, keine Frage.

00:09:38: Auch wenn er bereits seit den Achtzigern berühmt ist.

00:09:40: Als ein Video der Eurythmics auftauchte, muss er als Naturwunder gefeiert werden,

00:09:45: solange er noch steht.

00:09:46: Dieser gigantische Brandungspfeiler lässt sich schon von der Fähre

00:09:50: von Thurso aussehen.

00:09:51: Aber beeindruckender ist ein direkter Besuch auf der Insel Hoy.

00:09:55: Rund zehn Kilometer muss man wandern, wenn man den alten Mann besuchen will.

00:09:59: Der Weg ist ordentlich ausgebaut, dennoch sollte man Wanderschuhe tragen.

00:10:04: Start ist in der Bucht von Rackwick.

00:10:06: Die alleine ist schon ein echter Hingucker,

00:10:07: vor allem, wenn man den Weg hinauf geht und dann zurückblickt.

00:10:11: Die Route führt auch an einer alten Siedlung vorbei, die heute ein Museum ist.

00:10:16: Sehr empfehlenswert.

00:10:17: Immer wieder besticht die Natur auf dieser Wanderung mit ihrer wilden Schönheit.

00:10:22: Dann endlich erscheint er, der Old Man of Hoy.

00:10:26: 137 Meter hoch

00:10:28: lässt er sich nur komplett sehen, wenn man sich nahe an die Kante der Klippen wagt.

00:10:33: Aber Vorsicht ein falscher Schritt bedeutet hier wirklich den Tod.

00:10:37: Vor allem, wenn der Wind hier plötzlich umschlägt.

00:10:39: Was manchmal passiert.

00:10:41: Selbst bei sicherem Abstand sieht man aber genug

00:10:44: und es lohnt sich auch, die Klippen auf der anderen Seite zu begutachten.

00:10:48: Sie heißen The Carl und sind ebenfalls beeindruckend.

00:10:52: Der Old Man hat mir eine tiefe Ehrfurcht und eine wunderschöne Wanderung beschert.

00:10:57: Für mich ist er das Naturhighlight meiner Orkney Reisen.

00:11:02: Ich hoffe, euch hat mein kurzer

00:11:04: Ausflug in die Schönheiten der Orkneys gefallen.

00:11:07: Wenn ihr eine Langversion wollt,

00:11:10: dann kauft doch meinen Reiseführer im Shop.

00:11:14: Und falls sie Ideen habt, worüber ihr noch sprechen,

00:11:17: worüber ich noch sprechen soll oder was ich auf Orkney das nächste Mal

00:11:20: unbedingt ansehen muss, dann lasst mir einen Kommentar da.

00:11:23: In diesem Sinne sage ich Tioraidh an-drasta agus oidhche mhath.

Über diesen Podcast

In dem Myhighlands.de Podcast spreche ich über Themen rund um Schottland und die Highlands. Besonders Geschichte und Geschichten, Clans und Berühmtheiten stehen hier im Vordergrund.

von und mit Stephan Goldmann

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